Um welchen Zahn handelt es sich hier und von
welcher Betrachtungsrichtung aus ist er dar-
geststellt? Das Buch rechts gibt Aufschluss
Zahn 43 von distal – wie im Oberkie-
fer werden auch im Unterkiefer die
Zähne eines Quadranten beschrieben
Zahn 17 von okklusal –
wann haben Sie diesen Zahn
das letzte Mal genauer betrachtet?
Das als Aufsteller konzipierte Buch von Knut Miller ist als Arbeitsbuch kon-
zipiert. Es liefert wichtige morphologische Informationen, die der Anwen-
der direkt in eine naturkonforme Restauration einfließen lassen kann
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11. JAHRGANG 2010 ©
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muss. Das Arbeitsbuch gibt zwar die
spezifischen Merkmale detailiert vor, soll
allerdings nicht als dogmatische Arbeits-
anleitung verstanden werden. Vielmehr
soll es inspirieren, und helfen, individuel-
le, dem Patienten entsprechende Zähne
zu kreieren. Jeder der sich intensiv mit
Zahnformen und seinen vielfältigen kon-
kaven und konvexen Strukturmerkmalen
auseinandersetzten möchte wird in die-
sem Werk phantastisches Informations-
material finden. Besonders dann, wenn
die Möglichkeit besteht, das Buch ge-
meinsam mit einem vorgebildeten und
erfahrenen Kollegen/Techniker durch-
zuarbeiten. Denn ein gewisses Basiswis-
senwird vorausgesetzt.
Der Aufbau des Buchs –
von innen nach außen
In der ersten Hälfte des Buchs widmet
sich
Knut Miller
den Basics – denGrund-
lagen der Zahncharakteristika sowie den
Zusammenhängen. Eröffnet wird dieser
– etwa die Hälfte des Buchs einnehmen-
de – Teil von einer Fotografie der Augre-
gion des Autors. Ganz so, als wollte er sa-
gen –mach die Augen auf, schau…
Der zweite Teil des Buchs wird von einer
Abbildung aufgemacht, die ein paar Hän-
de darstellt. Hände, die so aussehen, als
hielten sie einen unsichtbaren Gegen-
stand fest. Damit wird der Teil des Buchs
eröffnet, der sich der detaillierten Be-
trachtung der Zähne widmet. Darin wer-
den zunächst imOberkiefer dieZähne 11
bis 17 und deren charakteristische Merk-
male – jeweils für sich – von mesial,
labial, inzisal, palatinal unddistal dar-
gestellt und die wichtigsten Punk-
te nachfolgend beschrieben. Das
Gleiche gilt für die Zähne 31
bis 37, die somit quasi exem-
plarisch für dieNachbarqua-
dranten beschrieben wer-
den. Der Clou: die jeweili-
gen Zähne können schnell
und einfach über so ge-
nannte Reiter von außen gefunden und
aufgeschlagen werden. Dadurch wird
eine intensive Betrachtung und letztlich
Auseinadersetzung mit den einzelnen
Zähen möglich – der Rezensent schärft
seinen Blick für das Detail und beginnt
im wahrsten Sinn des Wortes zu begrei-
fen. Somit werden die Basics anwend-
bar. VomAuge in das Gehirn und weiter
zu den Händen.
Fazit
Lassen wir uns – vorausgesetzt wir ha-
ben uns aus der Starre des Staunens ge-
löst, die einen beim ersten „Kontakt“
mit
Knut Millers
Buch individualitas na-
turae dentis beschleicht – von der äuße-
ren Form des Buchs, der Aufmachung
leiten, so erschließt sich einem quasi in-
tuitiv die Funktion des Buchs und letz-
ten Endes die Form und Funktion der
menschlichen Zähne. Ein Buch mit
ausgezeichneten, qualitativ hoch-
wertigen Abbildungen und sehr
hohem Informationswert. Aller-
dings müssen die einzelnen Para-
meter erkannt und verstanden
werden.
Knut Millers
individua-
litas naturae dentis ist ein Buch,
das man entdecken kann und
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